Foto: Butenschön

Trotz der bereits im Vorfeld bekannten strengen coronabedingten Regeln und Einschränkungen ließen es sich Dieter und Insa Felgendreher vom Tanz-Turnier-Club Oldenburg nicht nehmen, beim größten Traditionsturnier für Senioren „Die Ostsee tanzt“ vom 28. bis 30. August in Holm an den Start zu gehen.

Seit ihrem Aufstieg in die Sen B-Latein Klasse auf der danceComp in Wuppertal im Juli 2019 hatte Corona zunächst mal alle ihre Pläne durchkreuzt. Selbst die für September 2020 geplanten Landesmeisterschaften, auf die sie sich intensiv vorbereitet hatten, wurden abgesagt. Zum Glück boten die Lateinturniere in Holm die Möglichkeit, endlich wieder in den Wettkampf einzusteigen. Das sahen auch ihre Vereinskameraden Thomas und Heike Schenkel so, die an diesem Wochenende in der Sen III B Standard antraten.

Wie sich aber ein Turnier unter strengen Hygiene-Regeln anfühlen würde, das war bei beiden Paaren die Frage. Schon im Vorfeld der Turniere gab es genaue schriftliche Instruktionen. So war am Turnierort permanent eine Maske zu tragen außer beim Tanzen und beim Sitzen an den vorher schon zugewiesenen Tischplätzen.

Alle Turniere waren in ca. 2-stündige Blöcke mit jeweils 3 Turnieren zusammengefasst, die innerhalb des Blocks geschachtelt wurden. Alle Teilnehmer eines Blocks wurden in einer Reihe (unter Wahrung des Abstands) von der Umkleide zum Turniersaal geleitet. Der Weg von der Umkleide zum Saal war mit einem Band geteilt, damit die Tänzer des vorherigen Blocks auf der anderen Seite passieren konnten. Erst als diese den Saal vollständig verlassen hatten, durften die Paare des nächsten Blocks den Saal betreten. Während der verschiedenen Runden mussten die Paare, die nicht auf der Fläche waren, an ihren Tischen sitzen bleiben, Aufstehen, Herumlaufen oder sich Warmhüpfen war untersagt. Selbst das Geburtstagsständchen für einen der Tänzer musste in diesem Jahr von der CD kommen, weil ja auch Singen nicht erlaubt war.

Trotzdem überwog bei allen Paaren die Freude, wieder tanzen zu können, so auch bei Dieter und Insa. In ihrem ersten Turnier in der Sen III B Latein am Freitag hatten sie zwar zunächst noch damit zu kämpfen, dass es nicht möglich war, sich vorher auf der Turnierfläche einzutanzen, so dass sie in der Samba, in die sie aus dem Sitzen heraus gestartet waren, „nur“ den zweiten Platz belegten. Bei den nächsten vier Tänzen hatten sie sich daran aber schon gewöhnt und konnten diese gewohnt souverän gewinnen und damit den Turniersieg feiern.

Im darauffolgenden Turnier der Sen II B Latein ertanzten sie sich mit Platz drei von acht gestarteten Paaren ebenfalls einen Treppchenplatz. Die geplante Feier von Sieg und Platzierung mit einem leckeren Schnitzel fiel dann leider der Tatsache zum Opfer, dass die Küche des Gasthofs bei ihrer Ankunft schon geschlossen hatte.

Am Samstag zeigte sich aber, dass ihre Leistungsfähigkeit durch das verpasste Abendessen nicht gelitten hatte.

An diesem Tag wiederholten sie ihren Sieg in der Sen III B Latein und erreichten in der Sen II B Latein sogar den zweiten Platz.

Für Thomas und Heike Schenkel war der Samstag der erste Turniertag bei „Die Ostsee tanzt“. Sie sicherten sich in der Sen III B Standard in einem Feld von 18 Paaren einen hervorragenden dritten Platz. Am Sonntag verpassten sie dieses Ergebnis nur ganz knapp und belegten den vierten Platz von 17 gestarteten Paaren.

„Wenn man zwei so schöne Turniertage mit guten Ergebnissen erlebt hat, treten alle Unannehmlichkeiten, die diese Art der Turnierdurchführung mit sich bringt, in den Hintergrund. Aus unserer Sicht als Turnierpaar war “Die Ostsee tanzt“ ein großer Erfolg“ so das Fazit von Dieter und Insa nach diesem Turnierwochenende. „Es war eins der ersten Turniere nach dem Lockdown und es macht uns froh, zu sehen, dass wir allmählich wieder unser Hobby ausüben können, wenn auch unter angepassten Bedingungen.“